Schlagwort: Fichte

Wenn Holz knapp wird

Oberthulba, 13.04.2021 – Wie ein kleiner kanadischer Käfer den weltweiten Holzhandel ins Wanken bringt und in Oberthulba für Probleme sorgt.

Dass in einem waldreichen Land wie Deutschland einmal das Holz knapp wird, hätte vor einigen Jahren kaum jemand für möglich gehalten. Aber aktuell spüren wir von EYRICH-HALBIG HOLZBAU, wie die globale Nachfrage nach Holz das Bauholz in Deutschland zur Mangelware macht.

Dank verlässlicher Zusammenarbeit mit unseren Holzlieferanten sind wir nicht so extrem von den Turbulenzen betroffen. Aber es erschwert die Planung und Vorbereitung für unsere Projekte. Preise gelten meist nur 1-2 Tage und Lieferzeiten für Bauholz verlängern sich.

Wir versuchen, die aktuellen Schwankungen zusätzlich durch gute Planung aufzufangen.

So wollen wir unseren Baufamilien jetzt und zukünftig verlässliche Bauzeiten und Preise anbieten – wie sie es von uns gewohnt sind.

Holz ist nicht nur der Baustoff, mit dem wir von Holzbau Eyrich-Halbig am liebsten bauen, sondern es ist auch ein weltweit gehandelter Rohstoff. Und tatsächlich spüren wir in Oberthulba gerade die Folgen der globalen Nachfrage nach Holz.

Unser Bauholz wird immer mehr zur Mangelware

Das führt im Moment zu Verzögerungen und sorgt bei Baufamilien für Enttäuschung. Betroffen sind alle Bereiche: Konstruktionsholz für Wandaufbauten, Massivholz, Dachstühle, Dämmungen und Holzplatten.

Ein Auslöser für die aktuelle Situation ist ein Schädling, der die kanadischen Waldbestände für Fichtenholz stark dezimiert hat. Weil Kanada weltweit der größte Holz-Exporteur ist, gehen Einkäufer vor allem aus Amerika leer aus. Sie suchen nun nach neuen Quellen und blicken auf Europa. Schon im vergangenen Jahr stieg der Export von Nadelschnittholz aus Deutschland nach Amerika um über 50 Prozent. Holz, das dem lokalen Markt nicht mehr zur Verfügung steht. Ganz abgesehen von den Holzpreisen, die sich innerhalb eines Jahres verdoppelt haben.

Holz ist schon lange ein globales Produkt

Dies zeigt auch eine Übersicht der großen Handelsströme von Nadelschnittholz 2020:

  • 30,8 Mio. Kubikmeter von Kanada in die USA
  • 17,2 Mio. Kubikmeter von Russland nach China
  • 3,1 Mio. Kubikmeter von Kanada nach China
  • 2,6 Mio. Kubikmeter von Schweden nach Großbritannien

Zur Einordnung: Laut Verband der deutschen Sägebetriebe wurden im vergangenen Jahr 25 Mio. Kubikmeter Nadelholz in Deutschland verarbeitet, wobei der heimische Bedarf bei 21 Mio. Kubikmetern lag. 2 Mio. Kubikmeter gingen 2020 per Container und Schiff nach Amerika.

Die vergangenen Wochen und Monate haben uns gezeigt, dass es einen vernünftigen und offenen Austausch über die Verwendung des Rohstoffs Holz in Deutschland braucht. Wenn die angefangene klimafreundliche Bauwende weitergehen soll, brauchen wir alle – Zimmereien, Holzbaubetriebe und Baufamilien, genauso wie Forstwirte, Sägewerke und Hersteller von Baumaterial – den Rohstoff Holz zu verlässlichen Konditionen. Gerade die Waldbesitzer, die langfristig planen, brauchen eine Grundlage für ihre Entscheidung. Sie stehen nach dem Borkenkäferbefall und die viel zu trockenen Sommer unter extremen Druck.

Wir sind über unsere Verbände und das Netzwerk der 81fünf mit allen Akteuren im Gespräch, um gemeinsam den Markt zu beruhigen und im Sinne des nachhaltigen Handelns zu gestalten.

Text mit freundlicher Genehmigung von Komzepte im Auftrag von 81fünf.

Bildnachweise: Stefan Theßenvitz, THESSENVITZ

Baumpflanzaktion 2021

Die Fichte wird auf Dauer große Probleme haben. Deswegen müssen wir jetzt aktiv werden und unsere Wälder umbauen – in klimatolerante Mischwälder. Nachhaltigkeit bedeutet, dass wir nur so viel Holz einschlagen, wie nachwächst – dass unser Holzvorrat, den wir auf unserer Fläche haben erhalten bleibt und wenn möglich leicht ansteigt. Das ist eigentlich Nachhaltigkeit. Zur Nachhaltigkeit gehört nicht nur die Holzernte, sondern auch die Pflege und das Pflanzen.“ Das sagt Christoph Uffelmann, Revierleiter in den Gemeinden Oberthulba und Wartmannsroth.

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Seit April 2021 unterstützt EYRICH-HALBIG HOLZBAU den nachhaltigen Waldumbau in seiner Region. Das Engagement umfasst die Finanzierung der Pflanzung von 500 Weißtannen, eine dauerhafte Partnerschaft und tatkräftige Mitarbeit.

Hinweise zur Navigation: Sie können jedes Foto in alle Richtungen drehen. Sie können heran- und herauszoomen – mit der Maus oder der Tastatur – auch im Vollbildmodus. Bei Klick auf einen Pfeil gelangen Sie zur nächsten Perspektive.

Mit dem Waldumbau in klimatolerante Mischwälder bewahren wir die Grundlage der nachhaltigen Forstwirtschaft.

  • Entnimm maximal so viel, wie nachwächst
    Handle generationengerecht
    Nutze den Wald für den heimischen Bedarf
    Pflege den Wald für die Erholung

Der Fichtenreinbestand, in dem die Baumpflanzaktion stattfand, hat in den letzten drei Jahren Schaden genommen durch den Borkenkäfer und den Sturm. Die Fichte wird sich in den kommenden Jahren durch die Klimaerwärmung auflösen. Die Weißtanne bietet hier eine sehr gute Alternative.

Die Weißtanne

  • verträgt in ihrer Jugend sehr viel Schatten, man kann sie in dunklere Bereiche einsetzen.
  • hat eine sehr gut zersetzliche Nadelstreu, das ist für einen sauren Fichtenreinbestand optimal.
  • bildet eine Pfahlwurzel, sie dringt in tiefere Bodenschichten ein und kommt damit in trockeneren Zeiträumen an Wasser (die Fichte mit ihrem flachen Wurzelsystem leidet seht in Trockenperioden).
  • ist ein sehr gefragtes Bauholz.

EYRICH-HALBIG HOLZBAU ist auf dem Weg zu einem nachhaltig wirtschaftenden Betrieb. Nachhaltig wirtschaften ist für uns eine Vereinbarung mit uns selbst – die wir täglich mit Leben erfüllen. Nachhaltig wirtschaften ist auch eine ökonomische Vereinbarung, dauerhafte Werte für unsere Kundinnen und Kunden zu schaffen.

Holz im Raum

Oberthulba, 10.12.2019 – Holz atmet, es lebt und es tut der Seele gut. Auf ganz natürliche Weise sorgt es für ein gutes Raumklima und eine angenehme Wohnatmosphäre. Kein Wunder also, dass unsere Bauherren mit Holz auch im Hausinneren Akzente setzen. Dabei gibt es viel mehr Möglichkeiten als den bekannten Landhausstil.

Beim modernen Holzhausbau können Wände, Fußböden und Decken in ihrem natürlichen Zustand eingesetzt werden. Die Inneneinrichtung folgt dabei entweder einer Linie oder spielt bewusst mit Gegensätzen. Die Wärme von Holz eignet sich zum Beispiel hervorragend, um einer ansonsten eher kühlen und nüchternen Innenarchitektur einen Kontrapunkt zu geben. Besonders häufig wird dies bei der Deckengestaltung genutzt.

Im Holzbau kann die Decke mit einer offenen Balkenlage (sichtbare Balkenlage) gestaltet werden. Die tragenden Balken verschwinden dabei nicht hinter Deckenplatten, sondern das massive Holz gibt dem Raum eine natürliche Note. Auch die Decke selbst kann offen gehalten werden, so dass die Holzkonstruktion zu sehen ist.

Decke aus Holz? Wirkung selbst ausprobieren

Bei der Planung mit unseren Bauherren sprechen wir auch darüber, ob eine offene Decke drückend wirkt, weil die Decke nicht weiß gestrichen ist, wie wir es oft gewohnt sind. Die beste Antwort darauf ist: Probieren Sie es einfach aus. Für jeden ist die Wahrnehmung eine andere. Wer einen Raum mit einer offenen Balkenlage betritt, dem fällt schnell auf, dass der ganze Raum luftiger und höher wird. Die zusätzliche Höhe entsteht, weil es keine Deckenkonstruktion gibt, die das Holz verkleiden muss.

Viele unserer Kunden entscheiden sich für eine Decke aus Massivholz. Es sieht gut aus und es ist eine hochwertige Lösung mit sehr guten schallschutztechnischen Eigenschaften.

Wände als Kontrapunkt oder im klassischen Landhausstil

Bewohner eines Blockhauses, das aus Vollholz konstruiert ist, können ihre Wände problemlos ohne weitere Verkleidung (Gipskartonplatten oder ähnliches) belassen. Wände und Decken mit sichtbarem Holz geben einem Haus die klassische Holz-Note, die sich auch im Landhausstil findet. Gezielt gewählte Unterbrechungen durch andere Materialien schaffen einen großen Gestaltungsspielraum. Wer bei der Wandgestaltung zusätzliche natürliche Akzente setzen möchte, kann einzelne Wände oder Bereiche zum Beispiel mit Lehmputz versehen. Lehm ist ein hervorragender Feuchtigkeitsspeicher, der die Raumluft noch weiter verbessert.

Wenn Sie mehr über die Möglichkeiten von Holz erfahren möchten, sprechen Sie uns einfach an.

Videotipps für Häuser mit Holz im Raum in unserem Youtube-Kanal

Die beliebtesten Holzsorten in Deutschland

Fichte Fichte ist unser Baustoff. Im modernen Holzhausbau werden Balken, Latten, Bretter, Leisten und Dielen aus Fichtenholz gefertigt. Jeder vierte Baum in Deutschland ist eine Fichte.
Kiefer Ähnlich wie die Fichte wird das Kiefernholz im Holzhausbau als Konstruktionsholz eingesetzt. Was uns Zimmerer nicht so freut: Der hohe Harzanteil macht Sägeblätter stumpf. Aber er sorgt dafür, dass es im Haus gut riecht. Beliebt ist die Kiefer auch als Holzboden.
Eiche Eichen weisen einen hohen Anteil an Gerbsäure auf. Das nutzt der Winzer, wenn Eichenfässer ihre sogenannten Tannine an den Wein abgeben und damit einen besonderen Geschmack ausprägen. Beim Hausbau sorgt die Gerbsäure dagegen für einen sehr guten Schutz vor Pilzen und Insekten. Darum wird Eichenholz gern für den Außenbereich genutzt.
Buche Buchenholz erfreut sich besonders im Möbelbau großer Beliebtheit. Das Holz hat eine leichte rötliche Färbung, die über die Jahre zunimmt. Darum spricht man häufig auch von „Rotbuche“. Im Holzbau wird Buche eher selten eingesetzt.
Esche Eschenholz ist nicht nur robust, es ist auch elastischer als andere Hölzer. Darum wird es dort eingesetzt, wo es Bögen braucht: Zum Beispiel bei einem Schlitten.

Mehr Informationen zum heimischen Holz finden Sie in der Broschüre „Unser Waldbäume“ (5 MB) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).

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Text mit freundlicher Genehmigung von Komzepte im Auftrag von 81fünf. Fotos und Videos: Stefan Theßenvitz