Schlagwort: Vollholz

Innovation aus Tradition

Oberthulba, 10.12.2020 – Der Baustoff Holz steht heute für moderne Architektur, höchste Energieeffizienz sowie für natürliches und klimafreundliches Wohnen. Doch Holz war im Laufe der Jahrhunderte nicht immer so beliebt wie heute. Erst mit dem Innovationsschub durch die Zimmereibetriebe in den 1990er Jahren ist Holz wieder in die erste Reihe der Baustoffe zurückgekehrt.

Gefragte Baukunst

Bereits im Mittelalter war der Zimmerer ein gefragter Mann beim Hausbau. Im Alpenraum dominierte die reine Holzkonstruktion, wie wir sie heute noch in historischen Bergdörfern bewundern. Häuser, Schutzhütten, Heustadel – alles wurde mit Vollholz gefertigt. Weiter nördlich war die Mischform des Fachwerkbaus weit verbreitet. Das hölzerne Fachwerk wurde mit Lehm verfüllt.

Die Werkstoffe des 20ten Jahrhunderts: Stein, Beton und Stahl

Wurden vor 200 Jahren noch 9 von 10 Häusern ganz in Holzbauweise oder Mischbauweise gefertigt, traten danach andere Baustoffe in den Vordergrund: Das Mauerwerk bestand fortan aus Steinen oder Beton und größere Vorhaben wie Wolkenkratzer nutzten Stahlkonstruktionen.

Erst in den 1960er Jahren wurde Holz als Baustoff wieder interessant. Allerdings wurde er in Fertighäusern eingesetzt, die industriell produziert und meist von minderer Qualität waren. Denn im Mittelpunkt der Fertighaus-Industrie stand das günstige Bauen, um möglichst vielen Menschen das Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen.

Holz ist der Werkstoff des 21ten Jahrhunderts

1985 waren es die Zimmerleute, die sich auf ihre alte Tradition besannen und sich wieder stärker dem handwerklichen Hausbau widmeten. Wie ein Katalysator wirkte dabei das LBS-Ökohaus. Mit seinen innovativen Ideen und der Entwicklung des 81fünf-Bauprinzips hatten die Zimmereien in puncto Energiesparen und Ökologie von nun an die Nase vorn. Das LBS-Ökohaus war auch der Ausgangspunkt des 81fünf-Netzwerks aus Holzbauunternehmen, Zimmereien, Planern, Architekten und Holzbausachverständigen, zu dem auch wir von EYRICH-HALBIG HOLZBAU gehören.

Auch dieses Netzwerk stellt sich in den Dienst der Holzbau-Entwicklung und verleiht ihr zusätzliche Dynamik. Architekten entdeckten die gestalterischen und statischen Vorzüge von Holz. Mittlerweile werden sogar schon Hochhäuser aus Holz gefertigt. Anbei ein paar Beispiele:

Ökologische Alternativen finden ihren Weg in moderne Häuser

  • Zellulose als Dämmstoff
  • Solarthermie für Warmwasser
  • PV-Anlagen zur Stromerzeugung
  • Wärmepumpen als Heizung

Einige unserer Netzwerk-Partner sammeln aktuell Erfahrung mit den Dämmstoffen Stroh und Lehm. All diese Entwicklungen sorgen heute in immer mehr Neubauten für mehr Komfort in einem natürlichen Wohnumfeld.

Als Zimmerer freuen wir uns, dass unser traditionelles Handwerk diese Entwicklung zu höchster Qualität trägt und wir als lokaler Partner vielen Familien ein zukunftssicheres Zuhause bauen.

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Text mit freundlicher Genehmigung von Komzepte im Auftrag von 81fünf. Fotos: Marius Theßenvitz, Stefan Theßenvitz

So baut Deutschland

Oberthulba, 01.07.2020 – Über Geschmack lässt sich trefflich streiten – auch beim Hausbau. Ist es wirklich eine Frage des Geschmacks oder gibt es für die verschiedenen Regionen in Deutschland jeweils ein typisches Haus was die Form des Gebäudes, die Gestaltung der Fassade und die Art des Daches angeht?

Eine Umfrage in unserem 81fünf-Netzwerk mit über 70 Zimmereien und Holzbaubetrieben aus ganz Deutschland hat interessante Details ans Licht gebracht.

Wie unsere Häuser aussehen, können Sie auf unserer Website sehen. Wir stehen für innovative und ökologische Häuser. Aber wie sieht es im Rest der Republik aus? Wir von EYRICH-HALBIG sind Partner im 81fünf-Netzwerk, einem Zusammenschluss von über 70 Zimmereibetrieben, Holzbauunternehmen und Planern aus ganz Deutschland. Innerhalb des Netzwerkes haben wir eine Umfrage gestartet. Das Ergebnis ist zwar nicht repräsentativ, doch folgendes wird klar: Es gibt Formen und Fassaden, die sich in ganz Deutschland großer Beliebtheit erfreuen. Gleichzeitig sind regionale Schwerpunkte deutlich zu erkennen.

Bungalow | Gebaut von EYRICH-HALBIG HOLZBAU

Im Norden ist die häufigste Bauform eine kombinierte Holz-Putzfassade mit einem klassischen Satteldach, wie sie auch in anderen Regionen Deutschlands beliebt ist. Bemerkenswert ist das Holzhaus mit Klinkerfassade auf Platz 2.

Was viele nicht wissen: Die Fassade eines Holzhauses kann beliebig gestaltet werden – egal ob Stein, Holz, Putz oder ein anderer Werkstoff.

Im Westen wählen Bauherren einerseits besonders gern klassische Elemente wie das Satteldach und andererseits moderne Kubusformen, die Putz und Holz in der Fassadengestaltung nutzen. Putzfassaden haben im Westen eine lange Tradition. Auch Fachwerkhäuser prägen das Bild in vielen Orten dieser Region. Allerdings nicht im Neubau: Dort liegen Fachwerkhäuser auf dem letzten Platz.

Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung und Garage | Gebaut von EYRICH-HALBIG HOLZBAU

Ähnlich wie im Westen steht auch in der Mitte Deutschlands die Putzfassade im Mittelpunkt. Entweder kombiniert mit hellem Holz oder als verputztes Haus mit Satteldach in einer klassischen Form. Den 2. Platz teilt sich das Satteldach mit drei weiteren Haustypen: moderne Holzfassade, Pultdach-Haus und kantige Kubusform.

Kubushaus im Bauhausstil | Gebaut von EYRICH-HALBIG HOLZBAU

Bei uns im Süden hätte man einen alpinen Stil erwartet. Doch dem ist nicht so. Häuser im alpinen Look liegen nur auf Platz 4. Den 1. Platz nimmt die moderne Vollholz-Variante ein. Ein klarer Baukörper mit viel Holz. Den 2. Platz belegt das Haus mit Satteldach.

Wirtshaus im fränkischen Stil | Gebaut von EYRICH-HALBIG HOLZBAU

Im Osten wählen Bauherren eine konsequente Umsetzung. Bei der Fassade gibt es keine Kompromisse: Entweder 100 % Putz oder 100 % Holz. Bei der Form liegen Platz 1 und 2 nah beieinander. Moderne, klare Linienführung zeichnet die Wünsche der Bauherren im Osten aus.

Quelle: 81fünf

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Text mit freundlicher Genehmigung von Komzepte im Auftrag von 81fünf. Bildnachweis für das Foto „So baut Deutschland“: 81fünf. Alle weiteren Fotos sind von Stefan Theßenvitz.

Holz im Raum

Oberthulba, 10.12.2019 – Holz atmet, es lebt und es tut der Seele gut. Auf ganz natürliche Weise sorgt es für ein gutes Raumklima und eine angenehme Wohnatmosphäre. Kein Wunder also, dass unsere Bauherren mit Holz auch im Hausinneren Akzente setzen. Dabei gibt es viel mehr Möglichkeiten als den bekannten Landhausstil.

Beim modernen Holzhausbau können Wände, Fußböden und Decken in ihrem natürlichen Zustand eingesetzt werden. Die Inneneinrichtung folgt dabei entweder einer Linie oder spielt bewusst mit Gegensätzen. Die Wärme von Holz eignet sich zum Beispiel hervorragend, um einer ansonsten eher kühlen und nüchternen Innenarchitektur einen Kontrapunkt zu geben. Besonders häufig wird dies bei der Deckengestaltung genutzt.

Im Holzbau kann die Decke mit einer offenen Balkenlage (sichtbare Balkenlage) gestaltet werden. Die tragenden Balken verschwinden dabei nicht hinter Deckenplatten, sondern das massive Holz gibt dem Raum eine natürliche Note. Auch die Decke selbst kann offen gehalten werden, so dass die Holzkonstruktion zu sehen ist.

Decke aus Holz? Wirkung selbst ausprobieren

Bei der Planung mit unseren Bauherren sprechen wir auch darüber, ob eine offene Decke drückend wirkt, weil die Decke nicht weiß gestrichen ist, wie wir es oft gewohnt sind. Die beste Antwort darauf ist: Probieren Sie es einfach aus. Für jeden ist die Wahrnehmung eine andere. Wer einen Raum mit einer offenen Balkenlage betritt, dem fällt schnell auf, dass der ganze Raum luftiger und höher wird. Die zusätzliche Höhe entsteht, weil es keine Deckenkonstruktion gibt, die das Holz verkleiden muss.

Viele unserer Kunden entscheiden sich für eine Decke aus Massivholz. Es sieht gut aus und es ist eine hochwertige Lösung mit sehr guten schallschutztechnischen Eigenschaften.

Wände als Kontrapunkt oder im klassischen Landhausstil

Bewohner eines Blockhauses, das aus Vollholz konstruiert ist, können ihre Wände problemlos ohne weitere Verkleidung (Gipskartonplatten oder ähnliches) belassen. Wände und Decken mit sichtbarem Holz geben einem Haus die klassische Holz-Note, die sich auch im Landhausstil findet. Gezielt gewählte Unterbrechungen durch andere Materialien schaffen einen großen Gestaltungsspielraum. Wer bei der Wandgestaltung zusätzliche natürliche Akzente setzen möchte, kann einzelne Wände oder Bereiche zum Beispiel mit Lehmputz versehen. Lehm ist ein hervorragender Feuchtigkeitsspeicher, der die Raumluft noch weiter verbessert.

Wenn Sie mehr über die Möglichkeiten von Holz erfahren möchten, sprechen Sie uns einfach an.

Videotipps für Häuser mit Holz im Raum in unserem Youtube-Kanal

Die beliebtesten Holzsorten in Deutschland

Fichte Fichte ist unser Baustoff. Im modernen Holzhausbau werden Balken, Latten, Bretter, Leisten und Dielen aus Fichtenholz gefertigt. Jeder vierte Baum in Deutschland ist eine Fichte.
Kiefer Ähnlich wie die Fichte wird das Kiefernholz im Holzhausbau als Konstruktionsholz eingesetzt. Was uns Zimmerer nicht so freut: Der hohe Harzanteil macht Sägeblätter stumpf. Aber er sorgt dafür, dass es im Haus gut riecht. Beliebt ist die Kiefer auch als Holzboden.
Eiche Eichen weisen einen hohen Anteil an Gerbsäure auf. Das nutzt der Winzer, wenn Eichenfässer ihre sogenannten Tannine an den Wein abgeben und damit einen besonderen Geschmack ausprägen. Beim Hausbau sorgt die Gerbsäure dagegen für einen sehr guten Schutz vor Pilzen und Insekten. Darum wird Eichenholz gern für den Außenbereich genutzt.
Buche Buchenholz erfreut sich besonders im Möbelbau großer Beliebtheit. Das Holz hat eine leichte rötliche Färbung, die über die Jahre zunimmt. Darum spricht man häufig auch von „Rotbuche“. Im Holzbau wird Buche eher selten eingesetzt.
Esche Eschenholz ist nicht nur robust, es ist auch elastischer als andere Hölzer. Darum wird es dort eingesetzt, wo es Bögen braucht: Zum Beispiel bei einem Schlitten.

Mehr Informationen zum heimischen Holz finden Sie in der Broschüre „Unser Waldbäume“ (5 MB) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).

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Text mit freundlicher Genehmigung von Komzepte im Auftrag von 81fünf. Fotos und Videos: Stefan Theßenvitz