Schlagwort: Umnutzung

Graue Energie im Blick

Oberthulba, 30.11.2022 – Der wirkliche Energieverbrauch eines Hauses ist auf der Heizkostenrechnung und Stromrechnung nicht zu sehen. Wer mit seinem Haus Energie sparen möchte, um die Umwelt zu schonen, der betrachtet zunächst die Nutzungsphase seines Hauses. Eine gute Dämmung, eine effiziente und angepasste Haustechnik sorgen dafür, dass nur wenig Energie fürs Heizen und die Warmwasseraufbereitung verwendet werden.

Der Lebenszyklus ist entscheidend

In der Heizkostenrechnung und Stromrechnung wird nur ausgewiesen, was für die Nutzung des Hauses benötigt wird. Ein Haus von EYRICH-HALBIG HOLZBAU spart Energie entlang des gesamten Lebenszyklus. Denn wir nehmen die Herstellung, den Betrieb, die lange Nutzung inklusive Umnutzung und einen möglichen Rückbau, zum Beispiel für Recycling in den Blick, um Energie zu sparen. Weil sich diese Energieverbräuche in keiner Heizkostenrechnung oder Stromrechnung ablesen lassen, spricht man von Grauer Energie.

Das Einsparpotenzial ist groß. 11 Prozent der globalen CO2-Emissionen entstehen bei der Herstellung von Baustoff. Kein Wunder, wenn man überlegt, wie aufwändig zum Beispiel Ziegelsteine gebrannt und Zement herstellt wird, bevor sie auf der Baustelle zum Einsatz kommen. So wie in Deutschland zurzeit gebaut wird, stecken in den einzelnen Bauelementen wie Decken und Wänden genauso viel Energie, wie für den jahrzehntelangen Betrieb des Hauses mit Heizung und Strom später nötig ist. Darum sollten wir immer das Herstellverfahren, die Baustoffe und den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes in den Blick nehmen, wenn wir die Umwelt und das Klima schonen wollen.

Graue Energie messen

Die Messung von grauer Energie berücksichtigt viele Aspekte und Perspektiven:

  • Wie werden die nötigen Rohstoffe abgebaut?
  • Wie werden die Baustoffe hergestellt?
  • Wie werden alle Baustoffe transportiert und wie lang sind die Wege?
  • Wie wird das Haus aufgebaut?
  • Welche Instandsetzungsmaßnahmen sind nötig, um ein Haus lange zu nutzen?

Wie lassen sich Baumaterialien später weiterverwenden und entsorgen?
Die Plattform ÖKOBAUDAT wird vom Bundesministerium Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen betrieben, um eine einheitliche Datenbasis für die Ökobilanzierung von Gebäuden bereitzustellen. Hier ist zum Beispiel die Herstellungsenergie verschiedener Baustoffe dokumentiert:

Kalksandstein/ Kalziumsilikat-Ziegel
2.077 MJ pro Kubikmeter

Fassadenklinker/ Ziegel
8.348 MJ pro Kubikmeter

Porenbeton (P4 05 bewehrt)
1.672 MJ pro Kubikmeter

Konstruktionsvollholz
1.147 MJ pro Kubikmeter

Mehr zum Thema Graue Energie und damit zusammenhängenden Aspekten finden Sie hier auf unserer Website. Werfen Sie mit uns einen gesamthaften Blick auf den Energiebedarf Ihres zukünftigen Hauses. Wir freuen uns auf Sie.


Text mit freundlicher Genehmigung von Komzepte im Auftrag von 81fünf. Bildnachweis: Stefan Theßenvitz, THESSENVITZ

Traditionelle Baustoffe und Bauweisen

Oberthulba, 20.06.2022 – Altes Wissen neu entdeckt – Zimmerleute bauen seit Jahrhunderten Häuser. Darum können wir von EYRICH-HALBIG auf einen besonders großen Schatz an Wissen und Erfahrung zurückgreifen – gerade, wenn es um klimafreundliches und ressourcensparendes Bauen geht! Verzapfen statt Verkleben, Dämmung aus Strohballen – all das sind Beispiele für viele Dinge, die wir Zimmerleute schon lange kennen und die heute neu genutzt werden können.

Ressourcensparender Umgang mit Baumaterial hat für uns Zimmerleute Tradition. Wir profitieren heute von umfassenden handwerklichen Fähigkeiten, die in vielen Jahrhunderten entwickelt, erprobt, in der Praxis eingesetzt und perfektioniert wurden.

Bisher spielte das Wissen um traditionelle Bauweisen und Baustoffe allein bei Sanierung und Modernisierung von alten Gebäuden wie zum Beispiel einem Fachwerkhaus eine Rolle. Aber die Diskussion um die Nachhaltigkeit des Bauens und den ökologischen Fußabdruck hat traditionelle Bauweisen wieder stärker in den Fokus gerückt. Wir Zimmerleute von EYRICH-HALBIG können bestätigen: Wenn es um ressourcensparenden Materialeinsatz und natürliche Baustoffe geht, ist das traditionelle Handwerkerwissen eine wahre Schatzgrube.

Baumaterial ist knapp und wertvoll

Vor hunderten Jahren war Baumaterial knapp und wertvoll. Entsprechend respektvoll und klug sind Zimmerleute damit umgegangen. Ein wichtiger Punkt dabei: Alles muss sich reparieren und austauschen lassen, falls es einmal nötig wird. Dieser Gedanke ist heute aktueller denn je, wenn es um die Umnutzung oder Rückbaubarkeit eines Hauses geht. Eine Verklebung zum Beispiel des Bodens steht dem im Wege. Dabei lassen sich Holzböden schwimmend verlegen. Sie sind nicht fest mit dem Untergrund verbunden (verklebt), sondern werden über Klammersysteme oder eine verdeckte Verschraubung gehalten. Diese Art der Verlegung ist nichts Neues. Sie stammt aus den 1930er Jahren.

Die Holzrahmenkonstruktion steht in der Tradition des Fachwerks

Auch bei natürlichen Baustoffen hat das Zimmerer-Handwerk einen großen Erfahrungsschatz, der aktuell wertvolle Impulse für das klimafreundliche Bauen bringt. Die Holzrahmenkonstruktion, die wir von EYRICH-HALBIG verwenden, ist im Prinzip eine moderne Weiterentwicklung einer Fachwerkkonstruktion und bietet uns vielfältige Möglichkeiten der Dämmung.

Zellulose, Stroh und Lehm

Eine ökologische Dämmung mit Zellulose (Papierfasern) ist schon eine sehr gute Wahl. Wer noch weiter gehen möchte, kann aber auch Stroh zur Dämmung einsetzen, das mit einem Lehmputz überzogen wird. Diese natürlichen Baustoffe ergänzen sich von Natur aus perfekt, um die Feuchtigkeit und das Raumklima zu regulieren. Alles ganz ohne Technik oder industrielle Bauteile. Stroh ist ein Nebenprodukt der lokalen Landwirtschaft, wächst jedes Jahr nach und bindet – wie Holz auch – Kohlenstoff aus Kohlendioxid.

Klimafreundlich bauen mit natürlichen Baustoffen

Mittlerweile lassen sich ganze Strohballen in die Holzrahmen-Wandelemente einbauen, so dass die Vorfertigung wie bei anderen Dämmstoffen komplett in der Halle geschehen kann. Dabei ist auch die Verwendung von Strohballen keine neue Erfindung, sondern eine Wiederentdeckung einer bewährten Bauweise, die Ende des vorletzten Jahrhunderts von amerikanischen Siedlern entwickelt wurde. In den 1970er Jahren gab es erste Projekte in Europa und heute ist es eine weitere Alternative, um klimafreundlich mit natürlichen Werkstoffen zu bauen.

Es wird nicht die letzte Wiederentdeckung sein, denn der Respekt vor der Natur, wie er uns Zimmerleuten gegeben ist, treibt uns immer weiter an, ressourcensparende und energieeffiziente Lösungen zu finden.

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Text mit freundlicher Genehmigung von Komzepte im Auftrag von 81fünf. Bildnachweis: 81fünf mit Dank an Zimmerei Grünspecht

Bauen in der Stadt – Viel Raum bei wenig Platz

Oberthulba, 01.12.2020 – Innenstädte sind eng und Baugrund ist Mangelware. Für neue Lösungen beim urbanen Bauen setzen immer mehr Planer und Architekten auf Holz.

Fezer-Beckerath

Fezer-Beckerath

Bauen in der Stadt

Spontan denken die meisten da an Beton und Stahl. Dabei entwickelt sich Holz immer mehr zum bevorzugten Baustoff für den urbanen Raum. Kein Wunder: Wenn Menschen dicht aufeinander leben, gewinnen die Themen Klimaschutz und Zukunftsorientierung praktische Relevanz.

EYRICH-HALBIG HOLZBAU liegt im ländlichen Raum, doch unser Wirkungskreis reicht über Schweinfurt und Würzburg bis hin nach Frankfurt am Main. Wir liefern auch Lösungen für Bauprojekte in dichten Innenstädten und Großstädten.

Roedig-Schop

Roedig-Schop

Es braucht neue Ideen

Holz entwickelt sich immer mehr zum bevorzugten Baustoff für den urbanen Raum. Denn der Platz ist in den meisten Innenstädten knapp. Die Vorteile des Baustoffs Holz in Stichpunkten:

  • Flexible Raumaufteilung bei einer Umnutzung
  • Zusätzlicher Wohnraum durch Aufstockungen ohne Baugrunderweiterung
  • Nachverdichtung auf engstem Raum dank der statischen Vorzüge des Baustoffes Holz.
  • Mehr Raum durch schlanke Konstruktionen von Wänden, Decken und Dämmung
  • Holz schafft mehr Raum auf einer begrenzten Grundfläche.
Susanne Scharabi

Susanne Scharabi

Der Baustoff Holz überzeugt

Besonders bei Projekten für Aufstockungen, Anbauten und Umbauten überzeugt der Baustoff Holz. Wenn der Bau in die Höhe strebt, dann wird Holz zur ersten Wahl. Waren mehrgeschossige Wohnhäuser oder Bürogebäude aus Holz noch vor einigen Jahren in Deutschland kaum vorstellbar, wachsen sie heute im wahrsten Sinn des Wortes in den Innenstädten aus dem Boden. Denn Holz verfügt über herausragende statische Eigenschaften und Holz ist ein leichter Baustoff.

Selbst im Hochhausbau wird Holz zu einer Alternative

Aus „The sky is the limit“ wird mit ökologischen Baustoffen ein „blue sky“. Das ist vielen Menschen häufig wichtiger ist als purer Gigantismus. Weltweit entstehen Hochhäuser aus Holz mit Strahlkraft und Vorbildcharakter, zum Beispiel in Hamburg, Wien, Mailand, Stockholm, Vancouver und Rotterdam.

Kaden-Klingbeil

Kaden-Klingbeil

Das Umdenken hat begonnen

Angestoßen durch die Diskussion um Klimaschutz und Nachhaltigkeit hat bei Stadtplanern und Architekten ein Umdenken stattgefunden. Neben den ökologischen Vorzügen von Holz haben sie die praktischen Vorteile für sich entdeckt:

  • Kurze Bauzeit
  • Hohe Präzision durch Vorfertigung
  • Zusammenarbeit mit lokalen Handwerkern
  • Weniger Baustellenverkehr
  • Weniger Lärm und Schmutz für die Nachbarn
  • Weniger Platzverbrauch auf der Baustelle durch große Lagerflächen

Bei Bauten aus Holz werden alle Bauteile getaktet angeliefert und gleich verbaut, statt einzelne Baustoffe wochen- oder monatelang auf der Baustelle zu lagern. All das macht Bauprojekte in der Stadt einfacher, angenehmer und überschaubarer.

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Text mit freundlicher Genehmigung von Komzepte im Auftrag von 81fünf. Die den Fotos beigestellten Namen sind die Architekten. Architekt Titelfoto: Florian Nagler, Fotos: Stefan Theßenvitz