Schlagwort: Dämmmaterial

81fünf | In einem starken Netzwerk für mehr Nachhaltigkeit

Oberthulba, 03.10.2023 – Eine Menge Anregungen für neues Denken beim nachhaltigen Bauen gab es beim Jahrestreffen der 81fünf-Partner in Salzburg. Auch EYRICH-HALBIG gehört seit vielen Jahren zu diesem Netzwerk. Wir freuen uns, gemeinsam immer wieder bessere Lösungen zu finden – mit starken Partnern, mit dem nachhaltigen Werkstoff Holz und unserer gemeinsamen Begeisterung fürs Bauen. Es ist immer wieder schön, im Netzwerk zu erleben, dass unseren Anspruch viele teilen.

Besser vernetzt | Besser bauen

81fünf vernetzt innovative und erfolgreiche Zimmereien, Holzbaubetriebe und Planer. Dieser Austausch mit Menschen und Unternehmen, die ganz vorne mitspielen, ist uns sehr wichtig. Gemeinsam wollen wir den Hausbau mit Holz weiter voranbringen.

Matthias Horx

Matthias Horx

Mehr erfahren | Mehr wissen

Mit Zukunftsforscher Matthias Horx begaben sich die 81fünf-Partner in diesem Jahr in Salzburg auf den Weg in die Zukunft. Für den renommierten Trendforscher ist die Zukunft alles andere als linear vorhersagbar. Kein Trend wird sich zu 100 Prozent durchsetzen. „Zu jedem Trend, den wir als Wissenschaftler feststellen, gibt es einen Gegentrend. Die Zukunft liegt meist in dem Spannungsfeld dazwischen“, so Horx.

Arbeiten wird sich verändern (Matthias Horx)

Seine Ausführungen haben für unsere tägliche Arbeit in Oberthulba direkte Relevanz. Wir spüren schon heute, dass sich die Art zu arbeiten ändert. Damit wir auch weiterhin für junge Menschen ein attraktiver Arbeitgeber bleiben, müssen wir ihnen die Chance geben, bei uns einen Beruf zu erlernen und auszuüben, der Sinn stiftet, in dem sie sich verwirklichen und persönlich wachsen können.

Bauen verändert sich | wir verändern uns

Prof. Kay Künzel

Prof. Kay Künzel

Auch der Blick aufs Bauen erlebt zurzeit eine Veränderung. Diese These von Matthias Horx wurde auf der Jahrestagung eindrucksvoll von Prof. Kay Künzel untermauert. Der Architekt gab in seinem Vortrag über aktuelle Bauprojekte eindrucksvolle Beispiele, wie sich nachhaltiges Bauen auch unter schwierigen Rahmenbedingungen umsetzen lässt.

Nachhaltig Bauen ist einfach – selbst unter schwierigsten Bedingungen

Prof. Künzels Appell spricht uns dabei aus der Seele: „Sucht euch gute Teams, um andere Wege zu gehen. Zeigt Haltung und eure Begeisterung für den Baustoff Holz. Baut für Menschen und mit Menschen.“ So sieht er im Holzbau viele Vorteile für nachhaltiges und menschenfreundliches Bauen. Frei nach dem Motto „Denken macht Spaß“ zündete Künzel ein Feuerwerk an kreativen Anregungen. Beispielsweise die energetische Sanierung eines Mehrfamilienhauses mitten in Frankfurt. Durch eine stark verbesserte Dämmung mit seriellen Wandelementen aus Holz sank der Heizbedarf des Mehrfamilienhauses von 120 Kilowattstunden auf drei Kilowattstunden pro Jahr.

Diese geringe Heizleistung erzeugt jetzt eine Wärmepumpe, die ihre Energie nicht wie gewohnt aus der Umgebungsluft und der Erdwärme zieht, sondern aus der bestehenden Klärgrube des Wohnhauses. Mit der spannenden Idee stieß Prof. Künzel zunächst bei Behörden auf Unkenntnis und Unverständnis. Er verteidigte und erläuterte die Idee beharrlich und schließlich setzte er sie erfolgreich um.

Gute Lösungen beginnen bei guten Gedanken

Seine Art zu denken und bessere Lösungen für die Menschen zu finden, zog sich wie ein roter Faden durch Vorträge und Gespräche auf der Jahrestagung in Salzburg. Sie prägt auch den regelmäßigen Austausch mit unseren 81fünf-Partnern. Wir freuen uns immer, wenn wir etwas Neues mitnehmen können, um uns gemeinsam zu verbessern. Darum sind wir Partner im 81fünf-Netzwerk.

Auf Tuchfühlung mit den Herstellern

Die Jahrestagung bot wie immer gute Gelegenheiten, mit den Herstellern verschiedener Baustoffe zu sprechen, deren Produkte wir in unserem Arbeitsalltag einsetzen. Vertreter der Industrie stellten den 81fünf-Partnern neue Entwicklungen vor und wir Zimmerleute konnten aus der Praxis Rückmeldung geben. Auch dafür ist die Jahrestagung ein guter Ort. Auch nutzten viele Betriebe den Tagungsort Salzburg, um die nahegelegene Betriebsstätte von Isocell, einem führenden Anbieter von ökologischem Dämmmaterial, zu besuchen.

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Text mit freundlicher Genehmigung von Komzepte im Auftrag von 81fünf. Titelfoto und Beitragsfotos von 81fünf

Umwelt-Siegel am Bau

Oberthulba, 30.04.2021 – natureplus, eco-Institut, Holz von Hier, FSC, PEFC oder Blauer Engel. Wir geben einen Überblick bei Siegeln für Nachhaltigkeit.

Das richtige Baustoff-Siegel

Es gibt eine Vielzahl von Siegel und Zertifikate, wenn es ums ökologische und nachhaltige Bauen geht. Alle Umwelt-Siegel eint: Sie alle geben Sicherheit in puncto Wohngesundheit, legen aber unterschiedliche Schwerpunkte, wenn es um Nachhaltigkeit oder die Frage geht, ob ein Produkt sozial fair hergestellt ist. Bei der Betrachtung der Inhaltsstoffe, Verarbeitung und Herstellung setzen sie aber unterschiedliche Schwerpunkte.

Wir von Holzbau Eyrich-Halbig beraten Sie gern, wenn es um die richtigen Materialien und die richtige Bauweise für Ihr Projekt geht. Vorab geben wir Ihnen einen kurzen Überblick, über die bekanntesten Siegel.

natureplus

Das natureplus-Label ist sehr umfassendes Siegel für den Baubereich. Es zeigt an, dass ein Produkt gesundheitlich unbedenklich ist und es belegt eine umweltschonende und sozial verantwortliche Herstellung. Das Label gilt für Baustoffe wie Holzbauelemente, Fenster, Türen oder Bodenbeläge sowie für Werkstoffe (Farben oder Kleber). Das natureplus-Label wird von einem Verein getragen, in dem Umweltverbände, Wissenschaftler und Baustoff-Hersteller zusammenarbeiten. Die Entwicklung der Kriterien und die Prüfung der Stoffe erfolgen unabhängig durch Experten und akkreditierten Labore.

https://www.natureplus.org/

eco-Institut

Das eco-Institut hat über 30 Jahre Erfahrung in der Analyse von Produkten, die in Innenräumen eingesetzt werden: Möbel, Bodenbeläge, Farben, Lacke, Tapeten und auch Dämmmaterial. Das eco-Institut-Label zeichnet Produkte aus, die besonders schadstoff- und emissionsarm sind. Dabei wählen die Wissenschaftler aus Köln einen Maßstab, der wesentlich strenger wertet, als es die gesetzlichen Vorgaben erfordern.

https://www.eco-institut.de/

Holz von Hier

Wer auf kurze Lieferwege und Regionalität achtet, der kann sich am Siegel „Holz von Hier“ orientieren. Das Siegel achtet darauf, dass Holz aus heimischen Wäldern kommt, dass die Waldwirtschaft die Waldtiere nicht stört und nachhaltig wirkt, um die Artenvielfalt des Waldes zu erhalten. Das Siegel gibt zudem Aufschluss über die Bearbeitung des Holzes: Chemikalien sind ausgeschlossen. Eine Besonderheit ist die lückenlose Nachverfolgung des Holzes von Wald bis zum Einsatz beim Holzbauer, Zimmerer oder Tischler.

https://www.holz-von-hier.eu/

FSC und PEFC

Ein weiteres Holz-Siegel vergibt der FSC – Forest Stewardship Council. Dieses Holz ist aus nachhaltiger und umweltbewusster Bewirtschaftung. Die Herkunft des Holzes wird vom Hersteller dokumentiert. Ähnlich arbeitet das PEFC – Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes. FSC und PEFC sind internationale Siegel, sie schließen Tropenhölzer nicht aus.

Blauer Engel

Der Blaue Engel ist das bekannteste Öko-Siegel in Deutschland. Es wird vom Bundesumweltministerium vergeben. Produkte wie Wandfarben, Lacke, Bodenbeläge oder Holzprodukte werden von einem unabhängigen Prüflabor getestet. Untersucht werden der Schutz der Gesundheit, der Umwelt und die Gebrauchseigenschaften.

https://www.blauer-engel.de/

Es gibt also eine Vielzahl von Siegel. Bei jedem Bauprojekt – sei es ein Neubau oder ein Umbau – kommen viele verschiedene Materialien zum Einsatz. Sprechen Sie uns an, damit wir gemeinsam mit Ihnen die richtigen Zutaten für Ihr Traumhaus wählen.

Text mit freundlicher Genehmigung von Komzepte im Auftrag von 81fünf. Bildnachweis Titelfoto: Stefan Theßenvitz, THESSENVITZ

Natur pur beim Hausbau

Dachdämmung mit Hanf | Bildnachweis: Thermo Natur

Oberthulba, 15.4.2019 – Bauherren beschäftigen sich heute viel stärker mit Themen wie Nachhaltigkeit als es früher der Fall war. Sie haben erkannt: Bei einem Bauprojekt – egal ob Neubau oder Umbau – hat jede Entscheidung große Auswirkungen auf die persönliche Zukunft und auf die Zukunft der Umwelt. Weil wir ein Haus über Jahrzehnte nutzen, ist es bei der Planung wichtig, nicht nur an heute, sondern auch an morgen zu denken.

Michael Eyrich-Halbig von Holzbau Eyrich-Halbig freut es, dass die Themen Nachhaltigkeit und Ökologie viele Bauinteressierte zum traditionsreichen Baustoff Holz führen.

Holz ist der Ausgangspunkt für eine stimmige und effiziente Verwendung von ökologischen Baustoffen“, davon ist Zimmerermeister Eyrich-Halbig überzeugt.

Ökologische Baustoffe können in fast allen Bereichen beim Hausbau eingesetzt werden. Für Michael Eyrich-Halbig steht natürlich Holz an erster Stelle. Wegen seiner guten statischen Eigenschaften wird es seit Jahrhunderten im Hausbau eingesetzt. Seine CO2-Bilanz und gute Dämmeigenschaften haben in den vergangenen Jahren für eine Renaissance des Baustoffs gesorgt.

Holz ist ein wichtiger, aber lange nicht der einzige ökologische Baustoff im Hausbau. Besonders im Bereich der Dämmung haben sich frühzeitig Alternativen zu herkömmlichen Materialien entwickelt. Lehm, Stroh, Schilf oder Hanf sind natürliche Stoffe, die heute wieder als Dämmstoff eingesetzt werden. Gerade die Kombination von Lehm und Stroh erfreut sich zunehmender Beliebtheit.

Beispiele für ökologische Baustoffe

Zellulose

Dieser ökologische Dämmstoff besteht aus recyceltem Altpapier und hat dadurch einen sehr guten ökologischen Fußabdruck. Zellulose wird als Flocke in die Wandfläche eingeblasen oder eingeschüttet. Es können auch Platten verbaut werden. Zellulose hat nicht nur sehr hohe Dämmwerte, es unterstützt auch den Schallschutz im Haus.

Flachs

Dieser nachwachsende Rohstoff wird zu einem Vlies verarbeitet und mit Stärkekleber zu Platten verklebt. Flachsplatten eignen sich zur Innendämmung und Außendämmung.

Hanf

Wie beim Flachs wird Hanf zu einem Vlies verarbeitet, um dann zu Platten gepresst zu werden. Hanfplatten werden meist in der Wand- und Dachdämmung eingesetzt. Besonderer Pluspunkt: Hanf ist von Natur aus pilzabweisend und antibakteriell.

Kork

Dieser Rohstoff ist nicht aus heimischen Wäldern zu beziehen und muss importiert werden. Aus der zerkleinerten Korkrinde werden Platten geklebt, die als Dämmmaterial eingesetzt werden. Kork ist besonders langlebig.

Stroh

Wie bei einem Fachwerkhaus werden die Bereiche zwischen der Holzkonstruktion mit trockenen, zusammengepressten Strohballen ausgefüllt. Wird die starke Spannung gelöst, dehnen sich die Ballen aus und fügen sich fest in die Holzkonstruktion ein. Es entsteht eine Wand, die bereits ohne Putz oder Platte eine erstaunliche Festigkeit aufweist. Der Dämmwert von Stroh ist zwar nicht hoch, aber durch den dickeren Wandaufbau, wird eine sehr gute Dämmwirkung erzielt.

Ein Vergleich

Nachhaltige Baustoffe zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass sie sich ohne großen Energieaufwand produzieren lassen.

 Ökologische Baustoffe Primärenergiebedarf bei Herstellung in kWh/m3
Flachs 50-80
Hanf 50-80
Holzfaser 50-100
Holzweichfaserplatte 600-1.500
Schafwolle 40-80
Zellulose 70-100
Industrielle Baustoffe Primärenergiebedarf bei Herstellung in kWh/m3
Polystyrol EPS 200-760
Polystyrol XPS 450-1.000
Steinwolle 150-400
Glaswolle 150-500
Plyurethan (PUR) 800-1.500

Quelle: FNR, Marktübersicht: Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen, 2015

Text mit freundlicher Genehmigung von Komzepte im Auftrag von 81fünf.

Bildnachweis: Thermo Natur | Dachdämmung mit Hanf