Schlagwort: Holzelement

Nachhaltig bauen: Kreislaufwirtschaft und moderner Holzbau

Oberthulba, 09.03.2025 – Ein Haus nach Cradle-to-Cradle-Prinzipien zu bauen, kommt aktuell zwar noch selten vor, ist mit der modernen Holzrahmenbauweise und der ressourcenschonenden Tradition des Zimmererhandwerks schon heute möglich.

Die Kreislaufwirtschaft – oder das Cradle-to-Cradle-Prinzip (von der Wiege zur Wiege) – ist ein Konzept, das der Baubranche seit einigen Jahren neue und spannende Impulse gibt. Es steht für eine Bauweise, die Materialien wiederverwendet, Abfall vermeidet und Ressourcen schont.

Auch wenn eine konsequente Umsetzung des Kreislaufprinzips für ein Bauprojekt heute noch selten nachgefragt wird, bietet die Denk- und Arbeitsweise des modernen Holzrahmenbaus die besten Voraussetzungen dafür. Und viele unserer Kunden staunen, was heute schon möglich ist. Holz ist von Natur aus ideal für die Kreislaufwirtschaft. Es ist ein nachwachsender Rohstoff, der sich flexibel einsetzen und recyceln lässt. Gleichzeitig ist er der ideale Ausgangspunkt für andere natürliche und wiederverwendbare Baustoffe wie zum Beispiel Dämmstoffe.

Holzrahmenbau und Kreislaufwirtschaft

Holzrahmenkonstruktionen erlauben durch ihre Bauweise, Bauteile am Ende ihrer Lebenszeit einfach zu demontieren. Balken, Platten und andere Holzelemente können so sorgfältig entfernt werden, ohne beschädigt zu werden. Das bedeutet, dass sie direkt für neue Bauprojekte verwendet werden können – etwa als tragende Elemente in Neubauten oder als dekorative Details in Innenräumen. Diese Wiederverwendung spart nicht nur Rohstoffe, sondern reduziert auch den Energieaufwand, der sonst für die Herstellung neuer Materialien benötigt würde.

Ein weiteres großes Potenzial liegt im Recycling von Holzprodukten. Holz, das nicht direkt wiederverwendbar ist, kann aufbereitet werden, um daraus neue Produkte wie Spanplatten, Zellulosedämmstoffe oder Holzfaserdämmplatten herzustellen. Dies verlängert den Lebenszyklus des Materials erheblich und schont die Umwelt. Für uns von EYRICH-HALBIG HOLZBAU ist dieser Ansatz ein zentraler Bestandteil unserer Philosophie: Wir betrachten Holz nicht als Einwegmaterial, sondern wir sehen es als Ressource mit vielen Lebenszyklen. Cradle-to-Cradle ist im Grundsatz kein technisches Problem, sondern eine Einstellungsfrage. Bin ich offen, für neues, weitergehendes Denken? Ja, wir von EYRICH-HALBIG HOLZBAU sind es.

Einfache Montage und einfache Demontage

Die modulare Bauweise im Holzrahmenbau eröffnet vollkommen neue Möglichkeiten für die Kreislaufwirtschaft. Bauelemente wie Wände, Decken oder Fassadenteile werden vorgefertigt und können auf der Baustelle leicht montiert und später ebenso leicht demontiert werden. Das bedeutet, dass Gebäude nicht mehr statisch sind, sondern flexibel angepasst oder umgebaut werden können, ohne die gesamte Struktur zu zerstören.

Ein Vorteil dieser Bauweise ist die Möglichkeit, einzelne Bauteile gezielt auszutauschen, wenn sie beschädigt oder nicht mehr zeitgemäß sind. So können beispielsweise Fassadenplatten ausgetauscht werden, ohne dass die gesamte Wand ersetzt werden muss. Das spart nicht nur Material, sondern macht Gebäude auch langlebiger und anpassungsfähiger an sich verändernde Anforderungen. Wenn jemand konsequent nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip bauen möchte, können wir heute Häuser schon so planen, dass sie mitwachsen oder sich an veränderte Lebenssituationen der Bewohner anpassen.

Wir legen großen Wert darauf, Materialien zu verwenden, die sowohl nachhaltig produziert als auch am Ende ihrer Nutzung umweltfreundlich entsorgt werden können. Wir vermeiden Zusätze, wo immer es möglich ist. Das Ergebnis sind Baustoffe, die nicht nur gut für die Bewohner, sondern auch für die Umwelt sind. Die biologische Abbaubarkeit spielt auch eine Rolle, wenn Gebäude abgerissen werden. Statt tonnenweise Bauschutt zu erzeugen, der deponiert werden muss, können Holzelemente recycelt oder auf natürliche Weise abgebaut werden.

Dokumentation und Qualitätssicherung

Ein oft unterschätzter Aspekt der Kreislaufwirtschaft ist die präzise Dokumentation der verwendeten Materialien. Doch diese ist immens wichtig: Nur wenn man weiß, welche Materialien in einem Gebäude verbaut wurden, kann man sie später leichter wiederverwenden oder recyceln. Durch einen digitalen Planungsprozess können wir die gesamte Gebäudehülle inklusive aller Details als digitales Bild erzeugen. Wir verfügen also über eine präzise Dokumentation aller Fertigungsteile, die sich einfach erweitern lässt, um alle Informationen zum Haus an einem Ort zusammenzutragen.

Unsere Baufamilien können sicher sein, dass sie genau wissen, was in ihrem Haus steckt und wo es sich befindet. Jeder, der einmal mit einer Architektenzeichnung versucht hat, in einem bestehenden Haus Leitungen oder Stützen genau zu verorten, weiß um den Vorteil der digitalen Dokumentation.

Eine Vision für die Zukunft – schon heute umsetzbar

Auch wenn das Cradle-to-Cradle-Prinzip in seiner ganzen Komplexität noch wenig Bekanntheit genießt, beweist EYRICH-HALBIG HOLZBAU, dass bereits kleine Schritte in diese Richtung Großes bewirken können. Wir können heute schon Häuser bauen, die im Sinne der Kreislaufwirtschaft funktionieren – je nach Wunsch der Baufamilie. Wir verstehen uns dabei als Partner für nachhaltige Bauprojekte, die ökologische Verantwortung, modernes Handwerk und zeitgemäßes Wohnen verbinden.

Wenn Sie Fragen zu besonders klimaschonenden Bauweisen haben, sprechen Sie uns gern an.


Text mit freundlicher Genehmigung von Komzepte im Auftrag von 81fünf. Die Fotos in diesem Beitrag entstammen der Ausstellung BAUEN MIT HOLZ WEGE IN DIE ZUKUNFT im Martin-Gropius Bau von Oktober 2016 bis Januar 2017 in Berlin. Dort wurden Modelle weltweit realisierter Bauten in Holz gezeigt. Titelfoto und Beitragsfoto von Marius Theßenvitz.

 

Nachhaltiger Umbau eines Solereservoirs von 1851 in ein modernes Wohnhaus

Ein engagiertes Ehepaar erfüllt sich seinen Traum vom individuellen Wohnen in einem besonderen Gebäude. Es ließ ein ehemaliges Solereservoir aus dem Jahr 1851 aufwändig zu einem Wohnhaus umbauen – incl. Denkmalschutz, Erhalt der Substanz, konsequenter Hinwendung zum nachhaltigen Bauen und Energieversorgung auf der Höhe der Zeit. Im Sommer 2023 Juni gab das Ehepaar EYRICH-HALBIG HOLZBAU ein Interview – über den Weg von der Vision bis zur Realisierung, über ihre Vorstellungen und ihre Erfahrungen mit EYRICH-HALBIG HOLZBAU. Auszüge aus dem Interview in Ö-Tönen:

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Was war Ihr Traum, den Sie mit dem Hausbau verwirklichen wollten?

Ein Zuhause zum Wohlfühlen, etwas Außergewöhnliches, abseits von den üblichen Neubauten, die ja gewissen Stilrichtungen unterworfen sind, je nachdem, wann man es neu baut. Wir haben lange gesucht nach einem Objekt, das außergewöhnlich ist und was man nicht alle Tage trifft. Wir sind durch Zufall auf dieses Objekt gestoßen.

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Beschreiben Sie die Baumaßnahme, die hier stattgefunden hat, es ist ja ein ganz ungewöhnliches Gebäude.

Was uns gefallen hat, als wir es besichtigt haben war die Holzkonstruktion. Und im Grunde bestand die Aufgabe darin, alles was im Nachhinein angebaut worden ist, zu entfernen. Auch Teile des Gebäudes abzubauen und wieder herzurichten und dann das Gebäude einzupacken. Das war auch das, was EYRICH-HALBIG HOLZBAU gemacht hat. Das heißt, wir haben links und rechts, vorne und hinten im Grunde Wände hingestellt, auf dem Dachboden eine Dämmung angebracht, eine Fußbodenheizung und eine Fußbodendämmung.

Hinweise zur Navigation: Sie können jedes Foto in alle Richtungen drehen. Sie können heran- und herauszoomen – mit der Maus oder der Tastatur – auch im Vollbildmodus. Bei Klick auf einen Pfeil gelangen Sie zur nächsten Perspektive.

Für was wurde das Gebäude früher genutzt?

Das ist das ehemalige Solereservoir. Das Solereservoir war früher dazu da, die Sole, also das Salzwasser, für private Bäder und Hotels in Fasswagen abzufüllen und in die Pensionen zu bringen. Seinerzeit war es so, dass das Ganze im Kurpark stattgefunden hat. Man wollte den Lärm und den Dreck an der Stelle weghaben. Dann hat man den Salineninspektor Knorr beauftragt 1851 das Gebäude zu erstellen. Es ist dann auch rechtzeitig zur Kursaison eröffnet worden.

Worauf haben Sie bei diesem Bau besonderen Wert gelegt?

So viel Altes wie möglich zu erhalten und wieder zu integrieren. Es war relativ leergeräumt, es gab keine geschichtlichen, historischen Exponate. Es hat sich nur auf Holzelemente beschränkt. Die haben wir versucht wieder zu integrieren und zu neuem Leben zu bringen.

Sie legen Wert auf besondere Details. Welche sind das zum Beispiel?

Die alten Holzbohlen von den Tanks aus dem Obergeschoss, die haben zum Beispiel in unserer Tür zum Gästebad an exponierter Stelle im Flur eine neue Heimat gefunden. Unseren Badtisch haben wir aus alten Bohlen nachgebaut auf der Basis eines Fabrik- oder Maschinengestells. Wir haben eine Bettverkleidung gebaut, wir haben eine Treppe, die wir hier abgebaut haben, als Bett aufarbeiten lassen. Wir haben alles alte Material, das wir hier gefunden haben, so gut es nur irgend ging wieder verwendet.

Welche für Sie neuen Aspekte haben sich im Rahmen der Beratung ergeben?

Man lernt im Laufe des „doing“ dazu und findet immer wieder pragmatische Lösungen. Wobei wir da auch eine sehr, sehr gute Unterstützung hatten, die einen Teil der Koordination abgenommen hat und auch Detaillösungen erarbeitet hat. Einfach deshalb, weil wir einen Architekturplan hatten und haben aber nach dem Architekturplan übernommen, EYRICH-HALBIG HOLZBAU hat dann die sogenannte Werkplanung gemacht. Und bei der Werkplanung sind Dinge hochgepoppt, die man so im Detail nicht gesehen hat. Die mussten dann im Detail ausgearbeitet werden. Im Vorfeld ist man nicht darauf gekommen, dass das ein Problem sein könnte. Das liegt daran, dass wir die Kombination von alt und neu haben. Immer, wenn man eine Schnittstelle bearbeitet, gibt es an der Stelle Probleme. Die haben wir mit viel Mühe und Kreativität immer lösen können.

Wie sieht das Energiekonzept für das Haus aus?

Das Neue besteht hauptsächlich in der Dämmung, die wir da gemacht haben, und je besser ein Haus gedämmt ist, desto weniger muss ich am Schluss heizen. Wir haben eine PV-Anlage draußen auf dem Holzständer und heizen mit einer Wärmepumpe. Und auf Grund der Dämmung ist das für dieses Gebäude völlig ausreichend, also Fußbodenheizung.

Wie empfanden Sie die Bauphase?

EYRICH-HALBIG HOLZBAU hat immer gezaubert. Immer wenn ich abends von der Arbeit kam, war schon wieder etwas fertig. Das war natürlich dann sehr angenehm, dass man abends und am Wochenende zuarbeiten konnte. Es war auch sehr möglich im gegenseitigen Wechsel zu arbeiten, dass wir auch Eigenleistung einbringen konnten. Und dann war es jedes Mal eine Freude, wenn etwas Neues stand oder fertig war.

Warum haben Sie sich letztlich für EYRICH-HALBIG HOLZBAU entschieden?

Es ist ja alles Maßanfertigung. Und EYRICH-HALBIG HOLZBAU hat Spezialisten im Haus, die sich mit Denkmälern ordentlich auskennen. Und die auch immer wieder, wenn es Themen gab, die denkmalrelevant waren, wie die Sparren zum Beispiel im Dach, die waren in Teilen marode und die mussten auch ersetzt werden und genau solche Aufgaben habe dann seine Spezialisten erledigt.